Bishkek – Zimmer mit Aussicht

Berlin – Bishkek

Geflogen: 5.500 Km
Gefahren: 35 Km

Ein Abflug mit Hindernissen

Heil und gut verpackt.

Heil und gut verpackt.

Am Flughafen in Berlin verbrachten wir fast zwei Stunden damit unsere Räder in fünf Rollen Frischhaltefolie und etliche Pappen einzupacken. Das Check-In verlief problemlos. Dann am Schalter für Sperrgepäck die böse Überraschung. Um Haares breite passen die Fahrräder nicht durch den Scanner. Zum Glück war der zuständige Herr sehr freundlich und nach einigen Diskussionen und Überlegungen, ließ er sich auf den Kompromiss ein, das portable Scan-Gerät zu benutzen. 45 Min. vor Abflug konnten wir unsere Räder so doch noch aufgeben und kamen als letzte in der Boarding-Halle an.

In Bishkek war die Freude riesengroß. Alles ist unbeschadet angekommen!
Da wir schon um 4.30 Uhr Ortszeit gelandet waren, warteten wir noch einige Stunden bis zum Sonnenaufgang in der Wartehalle des Flughafens. Wir und unsere Räder waren innerhalb kürzester Zeit die Hauptattraktion für die anderen wartenden Reisenden.

Willkommen in Kirgistan!

Willkommen in Kirgistan!

Im 7. Stock mit Blick über die Stadt

Gegen 7.30 Uhr radelten wir also ziemlich übermüdet, aber gespannt los. Unser GPS Routenplaner wollte uns erst in ein (vermutlich militärisches) Sperrgebiet schicken. Es muss auf den Wachmann lustig gewirkt haben, wie die zwei Ausländer ganz selbstbewusst und nichts ahnend ihre Fahrräder durch die Schranke schieben wollten. Na ja, jedenfalls wurden wir freundlich in die andere Richtung verwiesen. Da es recht viel geschneit hatte, waren die Nebenstraßen stark vereist und so blieb uns nur die vierspurige Schnellstraße nach Bishkek. Ein etwas unsanfter Einstieg in den kirgisischen Verkehr. Dennoch war die Fahrt entlang kleinerer Orte, vorbei an schneebedeckten Weiden, Pferden und Eseln, und gewaltigen Bergen am Horizont sehr schön.
Mit den ersten 35 Km auf dem Tacho erreichten wir schließlich unser Hostel in Bishkek. Leider war der Hostelbetreiber gerade nicht zu Hause. Nachdem Bishkek aber nicht gerade die größte Zahl schöner Hostels zu bieten hat, entschieden wir uns zwei Stunden zu warten. Hier haben wir nun ein gemütliches kleines Zimmer im 7. Stock eines Plattenbaus mit Blick über die Stadt. Nein, das Gepäck und die Fahrräder haben nicht in den Fahrstuhl gepasst…dafür ist der Betreiber super nett und hilfsbereit und es gibt eine heiße Dusche und (meistens) Internet.

Bishkeks monumentaler Busbahnhof

Bishkeks monumentaler Busbahnhof

„Avtovaksal“

Nachdem wir also die letzten zwei Tage nur sehr wenig Schlaf hatten, haben wir uns heute morgen erst einmal ausgeschlafen und uns dann auf den Weg zum Busbahnhof gemacht, um uns nach Busverbindungen nach Osh zu erkundigen. Der „Avtovaksal“ (Busbahnhof) macht auf den ersten Blick einen sehr imposanten Eindruck. Voller Zuversicht schritten wir die breite Treppe empor, an deren Ende wir den Eingang zu einer sicher gefüllten Wartehalle mit zahlreichen Ticketschaltern erwarteten. Die Ticketschalter gibt es immernoch. Nur leider sind sie nicht besetzt. Statt Tickets werden hier nun verschiedene Billiard- und Tischtennistische geboten. Der zentrale Betrieb scheint vor einiger Zeit aufgegeben worden zu sein. Wann und warum genau wissen wir nicht. Stattdessen bieten auf dem Vorplatz des Bahnhofs zahlreiche kleine Busunternehmen und Fahrer ihre Dienste an. Einer der Fahrer kam gleich auf uns zu und gab sich größte Mühe mit unseren rudimentären Russisch-Brocken etwas anfangen zu können. Schließlich vereinbarten wir mit Hilfe seiner Tochter als Englisch-Übersetzerin am Handy einen Preis und versprachen morgen anzurufen, um einen Termin für die Fahrt nach Osh auszumachen.

Der hängt nun nämlich noch ein wenig vom Wetter ab. Heute hat es wieder angefangen zu schneien und die Temperaturen sollen über das Wochenende auf -15 Grad fallen. Wir sind nun noch unschlüssig, ob es da so eine gute Idee ist über die Pässe nach Osh zu fahren…

Noch eine kleine Anekdote: Wie gesagt, fallen die Temperaturen gerade zügig. Vorhin waren wir im Supermarkt und Sebastian hat sich aus Versehen an einer der Kühltruhen angelehnt. „Ooooh, schön warm die Kühltruhe!“ ließ er mit einem wohligen Grinsen verlauten. Wir haben schon einen echten Vogel, wir zwei.

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Ein Kommentar

  1. Viel Spaß!
    Ich freue mich auf Eure Berichte.

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